Nach dem die Hortgruppe „das Wolfsrudel“ in der Stiftskindertagesstätte doch weiter besteht, fand im Rahmen der Sommerferienbetreuung, vom 15. bis 19. August, ein Projekt zum Thema Gerechtigkeit statt. Das Thema wurde von den Kindern partizipatorisch ausgewählt und Lissy Weidner war mit der Durchführung betraut.
Die Kinder konnten berichten, was für sie ganz persönlich, gerecht oder ungerecht ist. Was ist in Familien, in Einrichtungen wie Hort und Schule, Gesellschaften, Königreichen und Ländern gerecht oder ungerecht?
Diese wurden mit biblischen Geschichten, Rollen - bzw. Theaterstücken, religionspädagogischen Materialien, kreativen Angeboten sowie Gesang und Gebeten begleitet.
Am ersten Tag sind wir in das Thema „Was ist in Familien gerecht?“ eingestiegen. Die Kinder berichteten von Erfahrungen in ihrer Familie. Zum Beispiel: „Wenn mein kleiner Bruder mich haut, ich dann mit ihm schimpfe und ich dann Ärger bekomme, weil ich so laut bin, das ist ungerecht.“
Wenn alle in der Familie ein Eis bekommen, dann ist das gerecht. Anschließend haben wir die Geschichte: „Der Vater und seine zwei Söhne“ (Lukas 15 – 11 – 32) gehört und diese besprochen.
Am zweiten Tag haben wir über die Gerechtigkeit in einem Land gesprochen. Wir haben uns die Geschichte von Amos angehört (Amos 5, 11 – 24). Der, der viel Land hat, bekommt immer mehr und der, der kaum noch Land hat, immer weniger. Bei diesem Punkt waren die Kinder geteilter Meinung. Ein Kind sagt: „Wer viel Land hat, muss viel Arbeiten und hat dafür auch viel Ernte verdient. Daraufhin sagte ein anderes Kind: „Aber beide haben Familien, die Hunger haben.“
Zum Abschluss haben wir ein „Knopfspiel“ gespielt. In der ersten Runde hatten wenige Kinder viele Knöpfe und die meisten Kinder wenige Knöpfe. In der zweiten Runde wurden die Spielregeln ein wenig verändert, sodass jetzt fast alle Kinder gleich viele Köpfe hatten. Zum Abschluss folgte eine Diskussion über die Frage: „War das jetzt gerecht?“
An Tag drei haben wir geklärt: „Was ist gerecht in Hort, Schule und auf der Arbeit?“ Zuerst haben wir die Geschichte von Micha und Habakuk - Die Arbeiter im Weinberg (Matthäus 20) gehört. Wer viel arbeitet, verdient viel und wer nicht viel arbeitet, weil er gesundheitlich nicht kann, verdient viel. Ist das gerecht?
Am vierten Tag ging es darum, was ist in einem Königreich (Gesellschaft) gerecht oder vor Gott? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, haben wir ein Theaterstück von der Königstochter - Gerecht vor Gott (Matthäus 25) – gespielt. Wir haben herausgefunden, dass man manchmal auch ein wenig tricksen muss, damit es gerecht zu geht.
Unser letzter Projekttag: An diesem Tag haben wir die ganze Woche noch einmal kurz zusammengefasst. Wir hören die Verheißungen (aus dem AT und NT gemixt) „Am Ende der Zeiten – die gerechte Welt!“
Fazit und Zitate der
Hortkinder:
„Ich wünsche mir, dass es überall auf der Welt gerecht zu geht. Aber leider ist das ja nicht so.“
„Manche Sachen sind schon ungerecht, aber manchmal kann man das nicht ändern.“
„Wir Kinder können manche ungerechten Sachen nicht ändern, weil wir einfach zu klein sind.“
„Ich will auch nicht ungerecht behandelt werden, also versuche ich auch gerecht zu sein.“
Für das Kita – Team:
Frauke Kneiphoff